Auf ein Wort  .................

Liebe Gemeinde,

 

wie und wann fühlen Sie sich perfekt angezogen, gestylt?

 

Was ist für Sie die perfekte Karriere? An welchem Punkt möchten Sie gerne perfekt sein, wären Sie gerne perfekt gewesen? Zählen für Sie eher die Medaillen, besonders die Goldmedaillen oder ist Dabeisein alles?

Ich nehme unsere Welt so wahr, dass (äußerlich) perfekt zu sein erstrebenswert ist. Die Frau bei der Werbung für Ein- und Durchschlafmedikamente, die sich in ihre Bettdecke kuschelt ist perfekt geschminkt und hat ein makelloses Gesicht! Sportlerinnen und Sportler, die bei Olympia keine Medaille ergattert haben, werden in Interviews gerne gefragt, woran es denn gelegen habe. In der Werbung und vielen Filmen, ist das Wohnungsambiente perfekt abgestimmt auf die Kleidung der Bewohnerinnen und Bewohner. Scheinbare Makellosigkeit, scheinbar Perfektes begegnet uns alltäglich.

 

Was macht das mit uns? Dieses perfekt sein oder scheinen zu wollen, dieses sich immer wieder zu optimieren, an sich zu arbeiten, äußerlich und innerlich? Was macht das mit uns, wenn wir vieles tun, um jünger oder perfekter auszusehen, wenn wir zumindest die Fassade unseres privaten und beruflichen Lebens und Seins auf Hochglanz versuchen zu halten – vor anderen und auch vor uns selbst?

 

Zu Beginn der Bibel steht im 1. Buch Mose der Schöpfungsbericht. In dem steht in sechsmaliger Wiederholung: ‚Und Gott sah, dass es gut war‘, das siebte Mal steht da: ‚Und Gott sah, dass es sehr gut war‘.

Und Gott sah, dass es gut war – Gott sah nicht, dass es perfekt war, unübertrefflich und vollkommen – davon steht nichts in der Bibel! Aber es ist gut, so gut, dass er sich nach dem sechsten Tag Ruhe gönnt. Ich stelle mir das immer vor: Gott lehnt sich zurück, blickt auf das, was er geschaffen und geschafft hat und denkt sich: „Gut ist es“. Er denkt nicht: Das ist ja schon ganz gut, aber, das mit der Verteilung des Wassers, das könnte ich noch besser hinbekommen und bei manchen Tieren wäre etwas mehr Feinschliff auch ganz nett und an Menschen, da könnte ich auch noch ein wenig arbeiten!

 

All das sagt Gott nicht, sondern freut sich an dem, was er gut hinbekommen hat!

 

Diese Zufriedenheit – die wünsche ich uns und unserer Gesellschaft. Weg von dem: Das könnte ich besser machen, da könnte ich besser sein! Weg von dem: Das ist schlecht! Das läuft nicht! Da ist noch Luft nach oben!

 

Wir dürfen uns freuen über das, was wir gut hinbekommen, was gut ist, ohne gleich das zu suchen, was besser sein könnte. Wir dürfen das tun, was uns der Schöpfungsbericht sagt:

Als Gesegnete Gottes leben!

 

Viel Lebensfreude dabei wünscht Ihnen und Euch

 

 

 

Katrin Elhaus